Ein Setup für das Mindset im New Work
Die neue „Lernreise New Work Mindset“ fordert heraus: Es geht darum, sich ganz persönlich, aktiv und konstruktiv mit den Bedingungen der modernen Arbeitswelt zu entwickeln. Während Strukturen, Prozesse und Technologien mitunter als Sprunginnovation daherkommen, sind wir Menschen, wie wir eben sind: Oft blitzgescheit, aber im persönlichen Wachstum nicht immer blitzschnell. Schon alleine deshalb hat eine Entwicklergruppe im Wissenstransfer der TH Aschaffenburg (mainproject in Kooperation mit Wietasch & Partner) das Format einer Lernreise mit kleinen Lern-Nuggets über 12 Wochen gewählt. Darüber hinaus ist dieser Lernweg in Anlehnung an Peter Senge „Die lernende Organisation“ in drei Abschnitte unterteilt: Setup – Growth – Mastery. Hier stellen wir den ersten Abschnitt vor:
Achtsamkeit mit sich selbst und mit anderen
Im „Setup“ werden neben einer Klärung von Zielen und Vorgehen auch wesentliche Haltungen und Methoden für ein gelingendes Lernen im Team aktualisiert. Zum Beispiel geht es um den achtsamen Umgang mit sich selbst und mit anderen. Wer „Mindset“, also die nicht-bewussten Alltagsroutinen, entwickeln will, wird dies nicht mit hohem Puls tun können. Unser Mindset ist gerade für Stresssituation gemacht, in dem für schnelle Entscheidungen die mental fixierten Alltagsroutinen abgerufen werden. Machertypen lieben genau diesen Zustand und haben vielfach brauchbare Routinen dafür. Wenn ich aber ernsthaft mein Mindset öffnen und meine Routinen weiterentwickeln will, muss ich mir eine Auszeit nehmen, den Puls erstmal absenken und „zu mir kommen“. Für die Arbeit im Team heißt das, nicht nur für mich selbst, sondern auch für die anderen den Stresslevel zu senken. Entsprechend geht es neben der Stärkung des Körperbewusstseins auch darum, eine Kommunikationsweise auszubauen, die auf „Ich-Botschaften“ und „aktivem Zuhören“ beruht. Wer es schon kennt, weiß auch, dass man das nicht genug üben kann. Wer es erstmals bewusst einsetzt, entdeckt eine wichtige Dimension im „New Work“.
Feedback geben und nehmen
Darüber hinaus gehört zum Setup für die Lernreise und für „New Work“ insgesamt eine angemessene Feedbackkultur. Mit diesem Nugget wird der Ansatz „Ich-Botschaft“ und „aktives Zuhören“ weiter qualifiziert und trainiert. Eine wesentliche Veränderung im New Work ist, dass Fach- und Führungskräfte gleichermaßen gefordert sind, im Team wie auch über Hierarchiegrenzen hinweg in alle Richtungen proaktiv zu kommunizieren. Das ist eine anspruchsvolle Veränderung zu vielen etablierten Organisationskulturen. Zugleich lebt die persönliche Entwicklung in der Lernreise, wie auch die Entwicklung der Organisation wesentlich von kritisch-konstruktivem Feedback. Die Herausforderung für das Mindset besteht darin, ein qualifiziertes Feedback nicht nur in einer hochkontrollierten Situation, wie z. B. einem Mitarbeitergespräch, zu geben, sondern immer und jederzeit eine angemessen Feedbackkultur als Alltagsroutine abrufbar zu machen. In einer Übung einer Transferaufgabe und durch ein Feedback aus der Lerngruppe wird genau dies unterstützt.
Fit für Veränderung
Mit einem dritten Nugget werden sich die Lern-Reisenden im Setup „Fit für Veränderung“ machen. Wie schon aufgezeigt, lebt unser erwachsenes Mindset grundsätzlich in Routinen. Diese entlasten unser Gehirn, bestimmen aber auch unsere spontanen Reaktionen. Ob eine neue Technologie, eine Veränderung im Prozessablauf der Administration oder ein Innovationsvorhaben auf der Produktseite - wir können neugierig werden oder wir können genervt sein. Veränderung ist dann schwer, wenn sie uns als Störung von liebgewonnen Routinen oder einfach als unnötige Variation daherkommt. Gleichwohl wissen wir oft gar nicht so genau, was das Neue wirklich bringt und was damit geschieht. Deshalb geht es im „Setup“ der Lernreise New Work eben auch gerade darum, die eigenen „Glaubenssätze“, mit denen wir die Welt um uns herum sortieren, zu überprüfen und ggf. zu öffnen. Ein Versuch, der sich lohnen kann.
Commentaires